Das Heinsberger Tor

Dieses Heinsberger Tor - zum Norden ausgerichtet - hatte als einziges 2 Gefängniszellen, von denen nicht nur im Mittelalter, sondern bis in die 1900er Jahre Gebrauch gemacht worden ist, denn auch der Nachtwächter konnte auf seinen Touren in der Dunkelheit randalierende angetrunkene Bürger dort einsitzen lassen, die sich am nächsten Tag beim Bürgermeister zu melden hatten. Seine Hellebarde nutzte er dann zum Eigenschutz.

Wie man leicht an der Seite zum Durchgang erkennen kann, gab es oben im Turm eine Außentoilette - typisch für die alte Zeit.

An jedem Tor und Türmchen führten Stiegel als Treppen auf den Erddamm zum Wehrgang hinauf. Nur hier am Heinsberger Tor wurde im 16. Jahrhundert ein besonderes Treppen-Türmchen zusätzlich aufgebaut. (unbenannt)

Lassen Sie doch das Gedicht von Peter Staas, unserem Heimatdichter, auf sich wirken, wenn Sie vom Bürgersteig aus auf die Innenseite des Stadttores schauen:

Die aue Stadtport

Doa steht die grute aue Port
Wie ene Riese en de Strot,
Die Been utreen – su ongefiehr
wie ene aue Grenadier.
De stärk on met Standfastegheed
Hie vür de Stadt op Poste steht.

Die Port es wie dät aut Geschlecht:
Deftig – kräftig – on oprecht.
Die Schower breet on stormgewend
En Heematerd et Fundament.
Sie holp de Stadt en Nut on Dud.
Nu geft hör och et Gnadebrut.

(C) 2023 Monika Tholen, Gangelt