Das Kohlenbruch

Eine Groteske (übertriebene witzige Erzählung, aufgeschrieben von Alberta Otten, Tochter des Chronisten H.J. Otten)

"Libeke" führte das Regiment im Haushalt mit ihren zwei schwerfälligen Brüdern ANTON und DRICKES (Heinrich). Kohlen wurden dringend gebraucht, von der "KUHL" in Alsdorf. Frühmorgens machten sich die Gebrüder mit großem Getöse und ihrer Schubkarre auf den weiten Weg.

Es ist spät geworden, bis sie endlich wieder auf dem Rückweg sind. Der Mond steht schon am Himmel. Drickes schiebt und Anton zieht, was die Kraft hergibt."Jetzt erst mal 'ne Rast, die steht uns zu!“ Erschöpft überlegen sie, wie sie am besten die Schubkarre über die Sümpfe schaffen können.

"Du ziehst und ich schieb'! Wir sind draus wie der Blitz, so wahr ich hier sitz´!" sagt Drickes.

ANTON nimmt das Seil und springt ´rüber, hört einen Schrei--- Drickes und die Kohlen liegen im Brei.

Er zieht ihn heraus, Drickes schüttelt sich, Anton ist gleichmäßig nass.

Man hört die Watschen klatschen. Sie balgen im Morast, bis sie wieder zur Vernunft kommen. Hundemüde holen sie den Karren und die Kohlen mit und mit heraus. Auf einmal schlägt es Mitternacht vom Kirchturm.

"ANTON, lass' die Schubkarr' steh´n, wir wollen jetzt nach Hause geh´n. Es ist Sonntag nun, da soll alle knechtliche Arbeit ruh´n.“

Schwester Libeke wartete schon lange auf die beiden Spätheimkehrer, verprügelte sie ordentlich mit einem Strick und durch die morgendliche Sonntagsmesse ging ein spöttisches Grinsen.

Als am frühen Montagmorgen Anton und Drickes die Kohlen aus dem Bruch nach Hause geholt hatten ,überkam Schwester Libeke doch ein reumütiges Gefühl wegen der heftigen Schläge und sie überraschte die beiden Brüder mit ihrem Leibgericht: Reibekuchen in Schweineschmalz.

Anmerkung

Diese Kohlenbruch-Groteske ist in gekürzter, heute besser verständlicher Sprache, von mir nacherzählt.

(C) 2023 Monika Tholen, Gangelt